Das zentrale Therapieziel ist die größtmögliche Selbstständigkeit des Patienten. Hierbei stehen die Wiederherstellung oder die Verbesserung verloren gegangener Fähigkeiten und Fertigkeiten des Patienten im Vordergrund.
Beispiel für Kinder
Ziel: Verbesserung der Grobmotorik
Kinder, die in ihrer motorischen Entwicklung verzögert oder gestört sind, erleben die Umwelt weitaus weniger intensiv als normal entwickelte Kinder. Sie verhalten sich oft defensiv, ängstlich und unsicher. Sie vermeiden wesentliche motorische Entwicklungsaktivitäten (wie Balancieren, Hüpfen, Klettern). Durch dieses Vermeidungsverhalten kann es zur Beeinträchtigung der normalen Wahrnehmungsentwicklung kommen. Mögliche Folgen sind Störungen im Bereich der Handlungsplanung, der Körperwahrnehmung und der Ausdauer. Aber auch die Aufmerksamkeits- und Konzentrationsleistung ist entscheidend von einer ausgewogenen motorischen Entwicklung abhängig. Für eine altersgerechte Bewältigung des Alltags benötigen diese Kinder meist viel Unterstützung und Motivation.
Beispiel für einen erwachsenen Schlaganfallpatienten
Ziel: Steigerung des aktiven Bewegungsausmaßes im Bereich des Arms und der Hand
Je nach dem wie stark der Schlaganfall ausgeprägt ist, können leichte (inkomplette mit Restfunktion) bis schwere (komplette ohne Restfunktion) Lähmungen einer Körperhälfte auftreten.
In der Ergotherapie werden zusammen mit dem Patienten bewegungsanbahnende Techniken, in Anlehnung an erfolgreiche Behandlungskonzepte (Bobath, Perfetti, Affolter, Ayres), erarbeitet. Über die Mobilisation, die aus aktiven und passiven Bewegungselementen und verschiedenen sensorikvermittelnden Techniken besteht, lernt der Patient, seinen Arm und seine Finger wieder alltags- bzw. ergebnisorientiert einzusetzen. Das können auch kompensatorische Techniken/Bewegungsabläufe sein, die es dem Patienten ermöglichen, eine Handlung trotz Behinderung durchzuführen und somit das Ziel zu erreichen.